Wanderfreunde Hochspessart - Rothenbuch e.V.
Kaltengrundwanderung

 

 

Kaltengrund - Wanderung

bg bs

Kennzeichen der Wanderung

  1. Jägerwiese
  2. Lohrer Berg
  3. Niklaskreuz
  4. Antoniuspfad
  5. Kaltengrundsee
  6. Waldabteilung "Galgen"
  7. Wanderheim
  8. Rabenhausen


Länge

Ca. 11km


 

Empfehlung

Frühsommer bis Herbst

 

 

Beschreibung des Weges 

 

Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der Maria Stern Platz. Von dort gehen wir unterhalb der Kirche Richtung Jägerwiese, halten uns an der Straße kurz links und hinter dem Jugendheim gleich rechts vorbei am Biotop-See. Wir halten uns rechts, überqueren bald die Straße und steigen links von der Bushaltestelle den schmalen Weg zwischen den Häusern zum Friedhof hinauf. Am Friedhof vorbei folgen wir dem Weg immer weiter bergauf und gehen einen Bogen über den Hügel, halten uns bei der nächsten Gelegenheit rechts und erreichen nach ein paar hundert Metern eine Kreuzung. Hier gehen wir links bergauf bis zum Waldrand, den wir links liegen lassen und direkt am Waldrand weiter gehen. An der Kreuzung direkt am Waldrand treten wir leicht links in den Wald und dann sofort wieder rechts am Funkturm der Feuerwehr vorbei. Nun folgen wir dem Weg über eine weitere Kreuzung und erreichen nach einiger Zeit das Niklaskreuz. Dort überqueren wir die Bundesstraße B26 und nutzen die erste Möglichkeit links den Antoniuspfad leicht bergab zu gehen. Wir folgen dem Verlauf dieses Weges über einige Kreuzungen und vorbei an Abzweigungen bis zum Kaltengrundsee. Hinter dem See biegen wir direkt am See entlang gehend links ab. Auch hier bleiben wir auf dem „Siebenweg“ und gehen stets bergauf bis zur Kreuzung B26 Abzweigung Heigenbrücken. Wir überqueren die Bundesstraße und nehmen für wenige Meter den Weg an der B26 entlang und dann halten wir uns rechts Richtung Rothenbuch in den Wald. Dem Weg folgen wir geradeaus bis zum nächsten größeren Forstweg, in den wir nach links einbiegen. Dann folgen wir diesem Wirtschaftsweg bis wir auf einer Kuppe nach links bergab gehen müssten, hier aber rechts abbiegen. Dieser Weg führt durch den dichten Wald und wir halten uns stets leicht links, bis wir wieder auf einen Fortweg stoßen, in den wir nach rechts den Hügel ein Stück hinab gehen und dann sobald wie möglich wieder links in den schmalen Pfad Richtung der Wiesen oberhalb des Rothenbucher Sportplatzes. Wir halten uns auf diesem Weg, der uns über die Wiesen bergab führt, rechts von uns Sportplatz und Wanderheim lassend. An der Kreuzung, die wir nun erreichen verlassen wir die Wirtschaftswege und gehen die Rabenhausen Straße Richtung Westen, halten uns rechts über den Fußweg, gehen dann links in den Heigenbrücker Weg und stoßen bald schon rechter Hand auf die Jägerwiese mit Biotop. Wir gehen die Straße rechts entlang und erreichen nach wenigen Schritten unseren Ausgangspunkt unterhalb der Kirche.


Wissenswertes

Als Startpunkt dieser Wanderung bietet sich der Maria-Stern Platz im Rothenbucher Ortskern an. Er wurde zu Ehren der Ordensfrauen so genannt, die über 100 Jahre ein Kinderheim im Rothenbucher Schloss führten, bevor das Heim 1986 aufgelöst wurde. Die Jägerwiese mit Seebiotop erinnert daran, dass zur Zeit der großen Kurfürsten nicht nur die Jagd sehr beliebt war, sondern auch Fischzucht betrieben wurde.

Danach führt der Weg vorbei am Kreuz an der Einmündung zur Haselgrundstraße, welches früher Teil eines Kriegerdenkmals war. Der Friedhof, den der Wanderer links von sich sieht, wurde 1929 aus der Ortmitte am Ölberg hier her verlegt, weil sich durch die Wasserentnahme aus der Hafenlohrquelle am Schloss Typhus eingestellt hatte. Heute noch bezieht der Ort sein Wasser aus der Mühlseequelle am Orteingang.

Nach einiger Zeit gelangt der Wanderer zum Niklaskreuz, welches schon seit 500 Jahren an etwa der Stelle steht und den Wanderern eine klare Wegemarkierung darstellt auf Ihrem Weg durch den Hochspessart. Dort wird die Bundestraße überquert und die erste Möglichkeit links führt den Antoniuspfad leicht bergab.

Nach etwa 4km erreichen wir dort die sogenannte Bildbuche. Im Marienmonat Mai findet traditionell die Prozession von der Spessartgemeinde Neuhütten zur Bildbuche statt. Das idyllische Plätzchen lädt ein zur Stille.

Wir folgen dem Weg weiter geradeaus bergab. Unten im Tal in den westlichen Spessartwiesen angekommen liegt rechter Hand der Kalte Born und gegenüber der Kaltengrundsee. Gespeist wird der See hauptsächlich von einer Quelle unterhalb der Wasseroberfläche. Das Wasser ist extrem kalt. Er wurde im Jahre 1935 vom damaligen Reichsarbeitsdienstlager „Bischborner Hof“ geschaffen und als Nasslagerplatz für die Stammholz¬konservierung verwendet, später zur Fischzucht genutzt und seit 1973 als Biotop erhalten.

Hinter dem See biegen wir direkt am See entlang gehend links ab. Im Sommer können wir viele Seerosen bewundern. Auch hier bleiben wir auf dem „Siebenweg“ und gehen stets bergauf bis zur Kreuzung B26 Abzweigung Heigenbrücken.

Wir überqueren die Bundesstraße und nehmen für wenige Meter den Weg an der B26 entlang und dann halten wir uns rechts Richtung Rothenbuch in den Wald. Dem Weg folgen wir geradeaus bis zum nächsten größeren Forstweg, in den wir nach links einbiegen.

Nach ca. 200m kommt eine Kreuzung, links geht es zur Bundesstraße und geradeaus den bisherigen Wanderweg weiter, einen sehr gut ausgebauten Forstweg. Wenige hundert Meter nach dieser Kreuzung fällt links vom Weg ein etwas lichter Bereich auf, in dem hohe Gräser den Boden bedecken. Hier befindet sich ein Feuchtraumbiotop, also ein Refugium für die Amphibien des Waldes.

An einer markanten Kreuzung, die nur wenige Meter neben der Bundestrasse liegt, treffen sich fünf Wege. Hier, an der Lehmkaute, geht es leicht rechts den schmalen Weg hinein. Vor Urzeiten, als die Oberfläche der Erde noch durch mächtige Stürme in unseren Breiten aufgewühlt wurde, wurde Lehm aus dem Osten Europas herbei getragen und setzte sich unter anderem hier an der Flanke der Lehmkaute ab. Diese Lehmschicht findet sich auch weiter unten im Kaltengrund.

Wenn unten der Sportplatz zu sehen ist, liegt dem Wanderer im Rücken die Waldabteilung „Galgen“. Rothenbuch war über viele Jahrhunderte hinweg auch Gerichtssitz im Spessart gewesen, also mussten auch Urteile vollstreckt werden. Üblicherweise befand sich der Galgen nicht im Ort selbst, sondern, da als unehrenhaft verpönt, immer außerhalb. Es ist nicht überliefert, wo genau der Galgen gewesen ist. Rothenbuchs Vorzeigewilddieb Johann Adam Hasenstab wurde nicht dort gehenkt, sondern bei Rohrbrunn vom Förster Johann Sator erschossen, der ihn über Jahre verfolgt hatte. Da die Landbevölkerung wenig Sinn für die herrschaftliche Sorge um Wald und Wild hatte, kam es natürlich regelmäßig zu Ordnungs¬widrigkeiten. Auch wenn Wald- und Wildfrevel ganz oben auf der Liste der Rothenbucher Bevölkerung stand, so waren es doch keine Räuber. Die Nähe zum Gerichtssitz im Schloss brachte es mit sich, dass richtige Räuber hier selten (frei) gesehen wurden. Die Hochburg der Spessarträuber lag unter anderem bei Gelnhausen. Die damalige Obrigkeit urteilt dennoch streng über die Rothenbucher mit den Worten „Die Bevölkerung besteht aus 1100 Seelen, wenn überhaupt bei einem Rothenbucher Bauern von einer Seele die Rede sein kann. Allen Neuerungen abhold und wenig intelligent, besitzt der Rothenbucher Bauer einen merkwürdigen Scharfsinn, wenn es gilt, den Wald zu schädigen und das Forstpersonal zu hintergehen.“ Die letzten Frevler, die auch gestellt werden konnten, brachten 1947 am Viertor den Förster Hubert Staub um.


Wem nach dieser blutrünstigen Wanderung der Appetit nicht vergangen ist, der kann sich seinen Picknickkorb holen und die Wanderung am Sportplatz gemütlich ausklingen lassen.


Niklaskreuz Bildbuche
     
Kaltengrundsee Biotop mit Seerosen
     
   
Oberhalb vom Sportplatz    
     
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