Langer Streich - Wanderung |
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Kennzeichen der Wanderung
- Historischer Ortskern und Einkehrmöglichkeit
- Kapelle am Heidlückenweg
- Wild-Wasserstelle auf der Sulzhöhe
- Marienbetstock am Kniebrech
- Lohrer Berg und Friedhof
- Jägerwiese, Maria Stern Platz, alte Pfarrscheune und Bauerngarten
Länge
Ca. 5km
Empfehlung
Herbst und Winter
Beschreibung
des Weges Wissenswertes Der Ausgangspunkt ist der historische Ortskern
mit seinem Schloss, welches in seinen Ursprüngen bereits 1342 unter Erzbischof
Heinrich von Virneburg gebaut wurde. Es wurde seinerzeit „beim Vivarium“
errichtet, dem lateinischen Begriff für einen Tiergarten und liefert klare
Indizien für die Wichtigkeit des Spessart für die Mainzer Kurfürsten. Über die
Hauptstraße und durch die Wächterstraße geht es den Ölberg hinauf. Auf
dem Ölberg steht die alte Schlosskapelle, die 1575 geweiht, heute ein
Privathaus ist, aber bis 1861 das gemeindliche Kirchenhaus war. Erricht auf
einem trutzigen Keller und nach Süden abschließend mit einem bastionsartigen
Aufgang wird die Anlage bis heute im Volksmund auch „die Burg“ genannt. Die Wanderung führt auf dem Zenit des Ölbergs scharf
rechts bis die Straße endet. Dort, am „Knöckel“, der links des Weges
liegt, endet der Ölbergweg und geht in einem Feldweg über. Der kleine Buckel
muss mit ein paar kräftigen Schritten überwunden werden und sodann geht es
zwischen Pferdekoppel zunächst kurz gerade aus und bevor es die Lange-Straße
wieder bergab geht rechts den Heidlückenweg (ohne Namensbezeichnung) bergauf.
Der Weg zieht sich stetig steigend den Langen Streich hinauf. Auf halber
Höhe befindet sich rechts eine liebevoll gestaltete Marienkapelle, die
von Friedbert Orth 1971 erbaut wurde. Es lohnt sich kurz zu verweilen und den
Blick über Rothenbuch zu genießen. Der Weg steigt weiter an und eine Zeit später ist
rechts die Firma Holzbau Stegmann in einer Senke zu sehen und dahinter oberhalb
der Roosenhof. Die Wanderung verläuft nun durch die Flur „kleine Heid“ bevor
sie an den Rand der Waldabteilung Heidlücke gelangt. Wer sonnige Aussichten
mag, biegt an der Kreuzung, die am gegenüberliegenden Baum durch einen kleinen
Betstock gekennzeichnet ist links ab, wer lieber durch den etwas kühleren Wald
gehen möchte, geht noch 200m geradeaus vorbei an der Flur Wallfahrtslücke und
biegt dann links in den breiten Forstweg auf der Sulzhöhe in den Wald
ein. Die
Kreuzung befindet sich am Eck zur östlich, den Hang hinab laufenden,
Waldabteilung Pflanzgarten, einem Waldstück, das lange Zeit als Baumschule
genutzt wurde. Heute zeugen an der Kreuzung noch einige Kastanienbäume von der
ehemaligen Nutzung. (Die Kastanien können verzehrt werden, über den
Spessartgeschmack lässt sich jedoch streiten.) Der
Weg durch den Wald die Sulzhöhe entlang führt an einer Wasserstelle auf
der linken Seite vorbei, die viele Hinweise auf regelmäßige Besuche durch Wild
aufweist. An der Rinde der Bäume finden sich Rückstände von Erde und Schlamm,
so wie Wildschweine es hinterlassen, wenn sie sich daran reiben und wer genau
aufpasst kann etwas höher an frischen Trieben auch immer etwas Verbiss durch
Rotwild aufspüren. Auf
der Höhe geht es weiter geradeaus, bis rechts an einem Baum an der Kreuzung
Kniebrech zu lesen ist. (Wer den Weg am Waldrand entlang gegangen ist, geht
solange geradeaus, bis es nicht mehr weiter geht, bzw. bis der Weg wieder in
den Wald eintreten möchte und geht dann entweder vor dem Wald oder gerade im
Wald links.) Hier hat sich wohl niemand das Knie gebrochen, aber die
Waldabteilung trägt den Namen. Durch die Waldabteilung führt der Weg weiter. Je
nach Vorliebe geht es durch den Wald oder am Waldrand entlang. Am Ende des
Waldes befindet sich rechts ein weiterer sehr alter und doch sehr gepflegter
kleiner Marienbetstock von 1732. Interessanterweise heißt die darunter am
Lohrerberg liegende Flur „am Bildstock“. Dann führt die Wanderung
den Lohrerberg hinab zurück ins Dorf. Nach der Schutzhütte auf der
rechten Seite des Weges geht es an einer Kreuzung rechts. Bei herrlichen
Ausblicken über Rothenbuch führt der Weg in einem weiten Linksbogen bis zum
Friedhof. Die Flur östlich davon heißt „Kirchhofsgarten“, westlich
davon liegt die „Schindkaute“. Da Friedhöfe früher immer die eingefriedeten,
also eingezäunten oder eingemauerten Bereiche um eine Kirche waren, ist die
Flurbezeichnung klar, weist aber auf ein Namensgebung der letzten 100 Jahre
hin, da vorher dort kein Friedhof war – höchstens der „Friedhof der
Kuscheltiere“, denn der Schinder (Häuter, engl. skin) kümmerte sich um die
Verwertung von Tierkadavern, es kam also einem Tierfriedhof gleich, auch wenn
Tiere weitgehend (mit Haut und Haar) verwertet wurden. Auch war dies der Platz
für „disziplinierende Maßnahmen“, der Schinder oder Wasenmeister war in der
Regel auch für diese unehrenhafte Tätigkeit zuständig, die nicht im Ort auf
geweihtem Boden stattfinden durfte. Vom
Friedhof aus hat der Wanderer wieder Asphalt unter den Sohlen und biegt
unterhalb des Friedhofs rechts in die Haselgrundstraße ein. Von dort geht es
über die Hauptstraße in die kleine Parkanlage „an der Jägerwiese“. Geschichtlich
schließt sich hier der Kreis, denn diese Stelle war in frühen Zeiten auch als
See oder Teich angelegt und bot Fischen Lebensraum „im Vivarium“ am Fuße des
Tiergartenbergs. Der feuchte Lebensraum war zwischendurch trockengelegt worden
und wurde erst in den 70er Jahren neu angelegt und 2007 umgestaltet. Über die Straße hinter der Kirche entlang geht es dann
unterhalb der Kirche über einen geschotterten Weg zum Maria Stern Platz.
Hier an der alten Pfarrscheune und dem alten Pfarrheim wurde der ehemalige
Pfarreigarten liebevoll zu einem Bauerngarten umgestaltet. Tatsächlich
ist ein Bauerngarten nicht ein bäuerlicher Garten, sondern eine Bezeichnung für
eine Gartenanlage, die nach vorgeschriebenen Regeln errichtet wird. So soll ein
Wegkreuz ähnlich einem klösterlichen Kreuzgang enthalten sein. Auch die
Pflanzenwelt im Bauerngarten ist vorgeschrieben. Von hier aus sind es nur noch ein paar Meter bis zum Ausgangspunkt am Schlossplatz zurück.
Ausgangspunkt dieser
Wanderung ist der Schlossplatz in Rothenbuch. Von dort aus geht der Weg über
die Hauptstraße in die Wächterstraße und dann den Ölberg hinauf, oben scharf
rechts bis die asphaltierte Straße endet und dort geht es mit ein paar
kräftigen Schritten linker Hand die kleine steile Rampe hoch. Dann sind es nur
wenige Meter bis zur nächsten Straße, aber die Wanderung geht den Berg rechts
hinauf. Auf halber Höhe steht die Kapelle am Heidlückenweg und lädt zu einer
kurzen Rast ein. Der Weg führt weiter den Hügel hinauf. Oben angelangt, bietet
es sich entweder an, gleich links am Waldrand entlang zu gehen und jederzeit
die Aussicht über den Ort zu genießen, oder noch ein paar Meter am Wald entlang
geradeaus zu gehen und erst dann auf der Sulzhöhe rechts in den Wald
einzutreten (ist im Sommer angenehm kühl). Auf der Sulzhöhe verläuft der
Forstweg lange geradeaus. Wenn der Weg sich bereits sich wieder nach unten zu
neigen beginnt, geht es bei der zweiten Gelegenheit links (Kniebrech) und dann
entweder immer geradeaus durch die Waldabteilung oder aber bei der nächsten
Gelegenheit kurz links und sofort wieder rechts am Waldrand entlang. Am Ende
der Waldabteilung vereinen sich der Weg durch den Wald und am Waldrand entlang
wieder. An der Stelle befindet sich im Wald ein kleiner Marienbetstock. Von
dort geht es zunächst steil geradeaus mitten durch die Flur den Berg hinab, an
der Schutzhütte (links) vorbei und dann an der nächsten Kreuzung rechts über
den Lohrerberg. Der Weg macht einen weiten Bogen nach links und führt am
Friedhof vorbei. Dann geht es weiter zurück auf die Haselgrundstraße, dort
rechts, über die Hauptstraße am Teich an der Jägerwiese vorbei und vor den
Rothenbucher Stuben links. Von dort führt die Wanderung über den Maria Stern Platz
unterhalb der Kirche vorbei an Bauerngarten und alter Pfarrscheune zurück zum
Schlossplatz.
Mariengebetsstock am Kniebrech
alte Schlosskapelle
Marienkapelle am Heidlückenweg
Auf der Sulzhöhe
Am Friedhof
Lohrer Berg
Schulhaus vom Schlossgarten