Über'n spitzen Stein |
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Kennzeichen der Wanderung
- Historischer Ortskern und Einkehrmöglichkeit
- Setzbornsee
- Hohlweg
- „A3“ des 16. - 18. Jahrhunderts
- Panoramaweg
- Alter Tiergarten, Glasgrund
- Seeacker und Jägerwiese
- Maria Stern Platz, alte Pfarrscheune und Bauerngarten
Länge
Ca. 5 km
Empfehlung Frühsommer
bis Herbst Beschreibung
des Weges Wissenswertes Der
Ausgangspunkt ist der historische Ortskern von Rothenbuch mit seinem
Schloss, welches unter Kurfürst Daniel Brendel 1567 zu seiner heutigen Form
ausgebaut wurde. Auch auf dem Schlossplatz steht der Dorfbrunnen von
1999, der eine seltene Rarität darstellt, da er aus einem einzigen Stein
gefertigt wurde. Kurz vor dem Rathaus (eigentlich auf der Rückseite des
Rathauses) bietet sich ein kurzer Blick auf die Hafenlohr an, die hier durch
den Ortskern geführt wird. Wegen eines „blubbernden“ Wasseraustritts wird eine Stelle hinter
dem Rathaus im Volksmund auch „Popperloch“ genannt. Vor dem Rathaus geht es
vorbei durch die Schulstraße in die Setzbornstraße zum Setzbornsee an
der so genannten Flur „Salzwiese“. Der Setzbornsee dient als Löschteich und hat
eine eigene Quelle auf der einen Seite etwas unterhalb der Straße. Es handelt
sich möglicherweise um einen Ort historischer Bedeutung, da an dieser Stelle vom
Eselsweg kommend, Fuhrwerke und Menschen Rast machten, um zu trinken und sich
zu erholen. Es ist daher nahe liegend, dass früher die Quelle wegen der über
den Eselsweg häufig transportierten Salztransporte, die Quelle (=Born) auch
Salzborn hieß, so wie heute nur noch die Flur Salzwiese heißt und sich das Wort
dann zu Setzborn weiterentwickelt hat. Von
dort über die Verlängerung der Setzbornstraße geht es durch einen schönen
Hohlweg „am Setzweg“ vorbei zum „spitzen Stein“. Dort gabelt der Weg nach links
den „Schechenrain“ hinauf bis zur „Eselshöhe“. An der Kreuzung am
Waldrand führt der Wanderweg zwar am Waldrand weiter, aber auch diese Stelle
sollte mit bedacht genommen werden, da der Weg in den Wald hinein getrost als
„A3“ der frühen Neuzeit betrachtet werden darf. Alles was Rang und Namen hatte
und sich von Aschaffenburg ostwärts bewegte, könnte über diese Straße gekommen sein, ob der
schwedische König im 30-jährigen Krieg oder Napoleon auf seinem Weg nach
Russland. Vom Waldrand, an dem diese Wanderung weiterführt, sind
wundervolle Panoramen über das Wassergewinnungsgebiet am „spitzen Stein“
zu genießen, in dem idyllisch ein alter Viehstall heute landwirtschaftliche Geräte beherbergt. Der Hügel der dann
überwunden wird, ist der Tiergartenberg und durch den „alten Tiergarten“
geht es hinab ins nächste Tal. Sowohl der Hügel als auch die Flur auf der
nördlichen Hügelflanke haben ihren Namen von der Nutzung durch die alten
Kurfürsten, die durch ihre Bediensteten hier vor der Jagd Wild zusammentreiben
ließen, so dass es einfach von einer dort aufgestellten Empore durch die
Jagdgesellschaft abgeschossen werden konnte. Wegen der Jagdfreude der
Kurfürsten gab es daher früher auch sehr gravierende Restriktionen für die
Waldnutzung im Spessart – es sollte dem Wild n nichts fehlen und sich reichlich
vermehren. Am
neu angelegten Sportplatz vorbei führt der Weg an „Glasgrund“ und
„Rottgrund“ vorbei zurück in den Ort. Die Flurbezeichnung Glasgrund legt nahe, dass hier möglicherweise,
so wie an vielen Stellen im Spessart, eine Glashütte bestanden hat, oder aber
von dort Holz beschafft wurde, um eine Glashütte zu beliefern. Zurück im Ort
geht der Weg in die kleine Parkanlage „an der Jägerwiese“. An einem Haus
auf der rechten Seite steht „Haus Seeacker“ benannt nach der Flur „Seeacker“,
die dort liegt. Der Name rührt daher, und die Geländebeschaffenheit liefert die
übrigen Hinweise, dass dort, wo nun der Weg verläuft, früher ein Teich angelegt
war, da die hohen Herren nicht nur gern Fleisch, sondern auch Fisch aßen, der
gezüchtet werden musste. Die Wiese hinter dem Pfarrheim heißt auch heute noch
Jägerweise und gibt ebenfalls wieder ein Indiz darauf, dass sich hier
Jaggesellschaften versammelten. Der dortige Teich ist künstlich angelegt und die
kleine Insel in der Mitte sowie die jetzige Beschaffenheit bestehen erst seit
2007. Über die Straße hinter der Kirche entlang geht es dann unterhalb der
Kirche zum Maria Stern Platz. Die Maria
Stern Schwestern (Engel des Spessarts) haben mehr als 100 Jahre im Schloss
gewirkt, welches bis Ende 1986 als Kinderheim und Schule diente. Die Schwestern
haben sich für die Gemeinde verdient gemacht und werden daher heute mit der
Namensgebung des zentralen Platzes belohnt. Am Maria Stern Platz befinden sich
zwei besondere Kleinode Rothenbuchs, nämlich die behutsam renovierte und
modernisierte „alte Pfarrscheune“ und der 2008 neu eingeweihte Bauerngarten,
der als solches gefördert und anerkannt wurde. Im Bauerngarten laden Bänke zum
Verweilen und Genießen ein – ein gefälliger Ausklang einer kleinen
Sommerwanderung.
Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der Schlossplatz in
Rothenbuch. Von dort aus geht der Weg vorbei am Dorfbrunnen und am Rathaus
links in die Schulstraße. Von dort verläuft der Weg nach rechts in die Setzbornstraße.
Nach Kurzem liegt auf der linken Seite der Setzbornsee und lädt schon zum
Verweilen ein. Der Wanderer folgt dem Verlauf der Setzbornstraße und geht den
Setzweg weiter bergauf. Zunächst macht der Weg an einer Gabelung eine Kurve
nach links und dann einen Bogen nach rechts. An einer kleinen Wegkreuzung am
Waldrand bleiben wir auf dem weg am Waldrand und folgen diesem zunächst
geradeaus, dann nach rechts und bei der nächsten Möglichkeit wieder links und
dann immer geradeaus über den Hügel und wieder ins nächste Tal hinab. Auf dem
asphaltierten Weg angekommen geht es rechts zurück in den Ort, am Sportplatz
vorbei durch den Heigenbrücker Weg bis zur Jägerwiese. Diese kleine Parkanlage
wird am schönsten entlang des Baches durchquert, um den Teich herum, so dass
vor den Rothenbucher Stuben die Straße wieder betreten wird. Weiter führt der
Weg links und hinter dem Pfarrheim rechts zum Maria
Stern Platz unterhalb der Kirche. Hier bietet sich der Bauerngarten gegenüber
der alten Pfarrscheune für eine Schlussrast an. Zwischen Pfarrscheune und altem
Pfarrhaus hindurch an der Schule vorbei sind es nur wenige Schritte bis zum
Ausgangspunkt zurück.
Österlicher Dorfbrunnen
An der Jägerwiese
Am Bauerngarten